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Autonome Herzen In Bewegung

Autonome Herzen in Bewegung.

Nebel legt sich über die Straße. Augen tränen und Husten erfüllt die Menge. Menschen schreien und rufen. Der erste Stock fliegt krachend in Kopfhöhe. Die erste Polizeifaust trifft exakt ins Gesicht. Eine Nase bricht unter der geballten Staatsgewalt und Blut verteilt sich wie ein leuchtendes Fanal auf dem Boden des Rechtsstaates.

Die Menge wird nach hinten gedrückt und versucht sich verzweifelt in Sicherheit zu bringen. Die Bedrängten bilden Ketten des Selbstschutzes und versuchen die Ruhe zu bewahren. Doch im Angesicht der uniformierten Eskalation wird das schwierig. Es geht nach hinten. Es geht allzu oft nach hinten. Menschen werden festgenommen, Menschen haben Angst. Menschen bleiben hilflos stehen. Die Herren und Damen in Uniform scheint das nicht zu stören. Sie erfreuen sich an ihrer kaltherzigen Arbeit, denn sie haben Schlagstöcke, sind gepanzert, nutzen Tränengas und Pfefferspray als hätten sie eine Verbrauchsvorgabe und bewirkt all diese geballte Repression nichts, dann fahren die Wasserwerfer auf. Sie glauben die Moral hinter sich zu haben und halten sich für den Staat..

Wir stehen hier. Dicht gedrängt, von vielen kritisiert und diffamiert und von wenigen solidarisch unterstützt. Wir, die gewaltbereit seien. Wir, die wir radikal sind. Und radikal widerstrebt der Mitte, die doch das Extremste darstellt. Radikal bedeutet an die Wurzel zu gehen. An die Wurzel der bestehenden Verhältnisse. Es sind Momente, in denen mensch sich alleine fühlen kann. In denen es gefährlich ist, auf der Straße zu stehen und zu kämpfen.

Momente, in denen Trauer zu Wut wird, und Wut zu Ohnmacht.

Und während der erste Stein fliegt, stehst du in der Mitte.Im Raum zwischen den Dingen. Zwischen Gewalt und Friedlichkeit. Zwischen Wut und Ohnmacht. Zwischen Hass und Liebe. Zwischen deinem Herz und deinem Kopf. Der Nebel wird dichter und deine Augen tränen, aber nicht nur vom Tränengas, sondern auch vor Wut und Enttäuschung. Vor der Angst. Es sind Situationen, in denen sich Emotionen überschlagen. Auch du leuchtest, wenn du brennst“ denkst du und das ist das Einzige, was du hast. Das Einzige, was dir bleibt.
Tausende Stimmen brechen ab und all das Getöse um dich herum verstummt. Wohltuende Leere sprengt deine Fesseln, doch deine Zweifel bleiben. Denn du willst zweifeln, du willst kritisieren, du willst loslaufen. Du willst wütend sein, du willst traurig sein.

Denn du willst und darfst nicht gleichgültig sein.

Du willst verändern und du willst dir nicht alles gefallen lassen. Die pure Vernunft willst du nicht siegen lassen.Der Kampf beginnt. Und das ist alles, was gerade wichtig ist. Den ersten und letzten Kampf gewinnen wir. Es sind die Herzen, die in Bewegung sind. Es sind Menschen, die für die Freiheit kämpfen, keine kalten Maschinen.Es geht nicht um uns, es geht um alle.

Es sind die Zweifel am herrschenden System und die Zweifel an uns selbst, die wichtig bleiben.

(A)

 

 

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