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Wut.

„Menschen. Wut. Ein kurzer Sprint. Auslaufen. Rauslaufen. Ein Herz. Ausgelaufen.

Etwas anderes nicht möglich. Du erzeugst in mir Wut. Bodenlose Wut auf das, was zwischen uns ist. Nichts trifft es nicht. Aber es ist nah dran. Ich stehe in unbetretbaren Räumen, deren Türen ich nie öffnen wollte, in denen du mich jedoch abgestellt hast.

Mit einer unfassbaren Leichtigkeit hast du mich fallen lassen. Nur damit ich aufschlage auf hartem Beton. Aufgeschlagen zwischen emotionalen Abfällen, kaputten Blumentöpfen und übervollen Mülleimern liege ich auf der Erde. Unbeachtet von dir. Im Dunkeln.

Du könntest, wenn du wolltest. Aber du willst nicht, und deshalb liege ich hier im kalten, dreckigen Innenhof meines Herzens.

Ich fasse es nicht. Ein zynischen Grinsen lässt mein Gesicht zu einer Fratze verzerren. Ich bleibe noch etwas hier. Schaue den Blumen beim Zerfall zu, sehe die Feuchtigkeit in die Mauern kriechen und fühle nichts außer Wut.

Wut auf mich. Wut auf dich. Und Wut auf die Welt.

Die Faust geballt. Der Blick verschwommen. Ich stehe auf und das Erste, was ich sehe ist Kunst. In verwaschener Manier hat irgendwer auf die graue Wand „Freiheit“ geschrieben. In Bordeauxrot. Verlaufen.

Und da wird mir deutlich. Wut ist mehr als nur irgendein Gefühl.

Wut und Unzufriedenheit. Freiheit und Sehnsucht. Utopie und Wahnsinn.

Gedanken, die nicht nur meinen kleinen Kopf bewegen.

Ich recke meine Faust in die Luft und schreie: „Wir müssen hier raus. Wir sind geboren um frei zu sein.“ Wie Recht Rio Reiser hatte. Wir Recht er hatte.“

 

(A)

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